Auf Anregung von Jochen habe ich die Mitglieder der Flotte Hannover per e-mail gefragt, ob am Tag vor dem Reformationstag in Rethmar gesegelt werden soll.

Fünf Segler trafen sich bei fast sommerlichen Temperaturen und einem lauem Lüftchen aus Süden. Josef weihte Jochen in die Kunst des Bojensegelns mit dem RC Laser ein. Problemlos segelten die beiden mit verschiedenen Bojen (Ball, Flasche) an der Leine vom Ufer am Einsetzsteg bis weit hinter die Y-Verzweigung.





In der Zwischenzeit hatte Rudi den Funkkontakt zu seiner Windstar verloren. Sie trieb an das flache verschilfte jenseitige Ufer. Jochen machte seinen Motorsegler Inga IV klar, der über einen starken Motorantrieb und flachen Kiel verfügt und sich dadurch für einen Rettungseinsatz bestens eignet.





Josef und Rudi eilten mit der 6 Meter Teleskopstange von Hansotto um den Teich herum. Inga fuhr unter Segeln und Motor zur Untiefe auf Warteposition. Rudi kämpfte sich durch das Schilf und bekam endlich seine gestrandete Windstar zu fassen.





Jochen motorsegelte Inga IV zurück und takelte seine Smaragd für die Wettfahrten auf.





Smaragd, IOM Swift und die beiden RC Laser 19 und 49 segelten bis Mittag noch ein paar Runden ohne Wertung. Hansotto und Rudi machten sich anschließend auf den Heimweg. Die drei Laseraner segelten anschließend noch sechs Wettfahrten mit Wertung.





PS: Alle Bilder zu diesem Beitrag sind Standfotos aus einem Film, den ich bei schlechtem Wetter schneiden werde.

Das Video zeigt das Ausbringen unterschiedlicher Bojen von Land aus mit dem von Josef entwickelten Bojenset und eine Schiffsbergung aus dem Schilf.

Bei höherem Seegang und bei starkem Wind reicht ein Festkletten des Grundgewichts auf dem Achterdeck des RC Laser nicht mehr aus.

Dann kommt der von Josef 2009 entwickelte und gebaute motorisierte Aufsatz zum Einsatz, wenn von Land aus Bojen verlegt werden müssen.

Diese genial einfache Erfindung benötigt weder ein extra Boot noch eine zusätzliche Funktion oder Speicherbelegung am Sender.

Die niederländischen RC Laser Segler verfügten bereits 2008 über ein vergleichbares Bojensystem, wie Dirk und ich bei unserer Teilnahme an der Regatta in Terherne (Friesland) feststellen konnten.

Zum Ausbringen von Land aus benutzten sie ein ferngesteuertes Köderboot (Fütterboot), das fahrbereit mit Fernsteuerung im Anglerbedarf angeboten wird.

Bei Verwendung eines Köderbootes oder einer RC Motoryacht wäre zu beachten, dass so ein "Bojenschlepper" zwar nicht schnell fahren aber einen hohen Pfahlzug aufbringen muss, damit er eine lange absinkende Leine hinter sich herziehen kann. Der mit zunehmender Bojenlänge anwachsende Wasserwiderstand und der Windwiderstand des Bojenballs können nur von kräftigen Motoren überwunden werden.

Josef hat mir erzählt, dass er durch Pfahlzugtests den geeigneten Propeller und Motor für seinen Bojenleger ermittelt hat, da der Propeller möglichst groß und der Motor folglich ein Langsamläufer sein muss, damit "Schaumschlagen" (d.h. Kavitation) unterbunden wird. Ein sichelförmiger Propeller, wie er bei U-Booten Verwendung findet, in zweiblättriger Ausführung hat sich bewährt (siehe Foto und Video von der Badeinsel).